Dreieinhalb Jahre lang trug Thomas Meunier das Trikot von Borussia Dortmund. Mit seinem Wechsel zu Trabzonspor endete seine eher unglückliche Zeit beim BVB im vergangenen Winter. Obwohl es in der Türkei aus sportlicher Sicht deutlich besser lief für den 32-Jährigen, hat Meunier sein Engagement in der Süper Lig schon wieder abgebrochen.
Nachdem er seinen Vertrag kürzlich aufgelöst hatte, ist nun bekannt, bei welchem Klub der Rechtsverteidiger seine Laufbahn fortsetzt. Ihn zieht es zum OSC Lille und damit zurück nach Frankreich, wo er vor seinem Wechsel nach Dortmund für Paris Saint-Germain gespielt hatte.
Meunier unterzeichnete in Lille einen Vertrag über zwei Spielzeiten. "Thomas ist ein Spieler mit großer Erfahrung", freut sich Vereinspräsident Olivier Létang mit Verweis auf Meuniers bisherige Stationen und dessen 66 Länderspiele für Belgien. "Seine Vielseitigkeit, diese Erfahrung sowie die Führung von Thomas werden daher unserem Team, unserem Trainer und unseren Mitarbeitern viel bringen."
Doch geräuschlos geht der Wechsel nicht über die Bühne. Vielmehr droht Meunier ein juristisches Nachspiel. Denn bei Trabzonspor ist man alles andere als begeistert von der Art und Weise des Abgangs.
Der Vorwurf: Meunier soll eine Klausel, die ihm eine Vertragskündigung erlaubt, erst unmittelbar vor Ablauf der Frist gezogen haben. "Wir haben bei unserer Vereinbarung mit Meunier erklärt, dass wir es verstehen würden, wenn er aus familiären Gründen zu einem Verein wechselt, in dessen Nähe seine Familie lebt", sagte Trabzonspor-Präsident Ertugrul Dogan dem türkischen Sender A Spor.
Und weiter: "Fünf Minuten vor Ablauf der Frist hat er uns eine Mail geschickt, die uns verärgert hat. Er teilte uns mit, dass er seinen Vertrag um 23.55 Uhr einseitig gekündigt hat. Ich habe unsere Anwälte angewiesen, von unseren Rechten Gebrauch zu machen." Ob die Angelegenheit noch Konsequenzen für Meunier nach sich zieht, bleibt abzuwarten.
Ärgerlich ist der Verlust des Rechtsverteidigers in jedem Fall. Meunier hatte sich auf Anhieb als Stammspieler etabliert und anders als in vielen seiner 83 Einsätze für den BVB starke Leistungen gezeigt.